Es ist Oktober. Der Herbst ist in vollem Gange und ich blühe so richtig auf. Ich mache absolut kein Geheimnis daraus, dass der Herbst meine allerliebste Jahreszeit ist. Wie könnte sie es nicht sein? Bunte Blätter, die Temperaturen sind wieder in einem lebensfähigen Bereich, es wird cozy, und der Teekessel wird nie kalt.

Der Oktober (und eigentlich auch schon der September) steht auch im Zeichen der Vor-Halloween-Zeit. Halloween ist für mich ein besserer und wichtigerer Feiertag als Weihnachten. Das hat einfach mehr meinen Vibe ;)

Was vor allem auch zu meiner jährlichen Herbst/Spookytime-Bucketlist gehört, sind cozy spooky Filme. Also kein Splatter-Horror bei dem viel Fake-Blut vergossen wird und möglichst viele Menschen in grausamster Art und Weise umgebracht werden. Nein, es soll cozy sein. Eingemurmelt in eine Decke, den leckersten Tee (ich empfehle immer London Strand Earl Grey, oder aktuell: Salzcaramell Schwarztee, nomnom) in einer der größten Tassen in der Hand und nebenher eine Katze streicheln und leckeren Apple Crumble mampfen. Vor allem wenn man vorher Sonnenstrahlen in schön bunten Wäldern abgefangen hat. Perfection!

Ich dachte mir also, schreib ich mal eine kleine aber feine Liste mit meinen Lieblings-Cozy-Spooky-Filmen, damit ihr auch in diese Stimmung kommen könnt. Schnappt euch also euren Lieblingstee und eure Katze und los geht’s!

Hinweis: Diese Liste ist kein Ranking. Wer könnte diese Meisterwerke schon in eine Reihenfolge bringen?

Casper (1995)

Ohh, wie sehr war ich in Casper verliebt als Kind! Diese cozy 90er Gruselfilme für Kinder - weil Kinder eine Hauptrolle spielen - sind mein guilty pleasure. Schließlich war ich fast im richtigen Alter, als "Casper" 1995 raus kam und Christina Ricci sich in den kleinen Geisterjungen verliebt hat und am Ende von Devon Sawa (pre-Final Destination) geküsst wurde.

Casper glänzt vor allem durch seine schönen 90er Sets, das Haus ist der Wahnsinn, und natürlich die unglaublich schöne Musik, mit meinem Lieblingssong „Casper’s Lullaby“ von James Horner. Perfekte Mischung aus „hach schön“ und „hach traurig“.

"Can I keep you?" Still a better love story than Twilight. ©Universal

Ich erinnere mich gerne an die Casper-Zeit in meiner Kindheit zurück, denn es gab Leuchtsticker in Cornflakespackungen (wann haben wir aufgehört Spielzeug im Müsli zu verstecken?) und die klebten bei mir dann einfach überall! Vielleicht kommt daher meine Geister-Obsession :D Ich träume außerdem von einem Remake. Gerne als Serie. Ich hab schon die Episoden geschrieben, no worries.

Nightmare Before Christmas (1993)

What’s this? Weihnachts- oder Halloweenfilm? Nobody knows. Wenn ihr euch nicht entscheiden könnt, dann schaut den Film einfach im November.

Ich, als Herbstfanatiker, wenn der erste Schnee fällt. ©Disney

Ich war ungefähr 5 oder 6 als ich "Nightmare Before Christmas" (1993) zum ersten Mal gesehen habe. Der Film hatte inhaltlich nicht viele Spuren in meinem Kinderhirn hinterlassen, aber ich war obsessed mit Jack Skellington und habe ihn überall draufgemalt. "He’s a drawable little fellow."

In diesem Film, liebevoll von mir „NBC“ genannt, geht es darum, dass ein Feiertag im Jahr nicht genug ist für Jack Skellington, dem King of Halloween, also kapert er kurzerhand auch Weihnachten und macht es spooky! Wundervolle Stop Motion mit herrlicher Musik von Danny Elfman und Songs, die nie wieder aus euren Köpfen weichen werden. (Wenn es soweit ist, es gibt ein „Nightmare Revisited“ Album von 2008, wo u.a. Korn, Rise Against, Amy Lee [von Evanescence] und The All-American Rejects mit dabei sind. Aber nichts geht über die Originalsongs!)

Sleepy Hollow (1999)

Weiter geht’s mit Tim Burton und Christina Ricci, die irgendwie meine spooky Kindheit geprägt haben. "Sleepy Hollow" ist die richtige Mischung aus Jumpscares, Geistern, wehenden Herbstblättern und Gewittern. Mittendrin haben wir einen ängstlichen Johnny Depp und einen recht kopflosen Christopher Walken.

Ich würd auch gern mit Christina Ricci in einem gruseligen Herbstwald spazieren gehen. ©Paramount

The Village (2004)

Ich weiß nicht, wie es euch geht, aber M. Night Shyamalan hat früher mal ziemlich gute Filme gemacht, Zwinkersmiley. Neben "The Sixth Sense" und "Signs" hat mich als Teenager vor allem "The Village" geprägt. Ich war damals im Kino zu einem selbstgebasteltem Double-Feature aus "The Village" und "Butterfly Effect" und war ziemlich obsessed mit beidem für eine Weile.

Bryce Dallas Howard kann zwar nix sehen, aber sieht doch gut aus. ©Touchstone

The Village hat dieses Herbstfeeling für mich, mit einer schönen Portion Grusel und Mystery. Zumindest beim ersten Mal schauen. Aber to be honest: "The Village" kam 2004 raus und wenn ich ihn jetzt 20 Jahre später noch einmal gucken würde, könnte ich nicht wirklich sagen, was passiert. Lohnt sich also.

Scream (ab 1996)

Anfänglich hab ich gesagt, dass ich kein Splatter mag. "Scream" ist hier jedoch die Ausnahme. "Scream" gehört zu meinen Kindheits-Horrorfilmen, denn der dritte Teil hatte sich irgendwie aus der Videothek in meinen Videorecorder verlaufen. Besonders Randy hatte es mir sehr angetan, weil er auch der Filmfreak der Gruppe war.

Vor allem die ersten Teile passen für mich in den cozy spooky Bereich, weil sie in Neuengland spielen und schöne cozy Musik haben. Für diesen Herbst empfehle ich auf jeden Fall die Original-Trilogie. Kürzlich sah ich den aktuellsten Teil, der in New York City spielt und während er nicht schlecht ist, hat er nicht das gleiche cozy feeling wie die OG-Reihe.

Komm, wir schlachten ein paar Leute ab! ©Paramount

The Haunting - Das Geisterschloss (1999)

Kommen wir mal zu meinem allerersten Horrofilm ever. Ich glaube ich war so 12 Jahre alt, allein zuhause und vergraben unter einer Decke, mit dem Finger die ganze Zeit auf der Stopptaste der Fernbedienung. Die Version ist allerdings die von 1999 (es gibt noch eine Verfilmung des selben Stoffes von 1963). Liam Neeson, Catherine Zeta-Jones, Owen Wilson und Lili Taylor verirren sich in ein furchtbar schönes Herrenhaus und werden liebevoll geneckt von den geisterhaften Bewohnern.

Ich möchte in diesem Haus wohnen, bitte. ©Paramount/ Universal

Da dies mein erster richtiger Horrorfilm war, prägte mich dieser Film sehr. Wer das Ursprungsmaterial nicht kennt, der möge bitte Shirley Jacksons „The Haunting of Hill House“ lesen. Außerdem gehe ich stark davon aus, dass meine Liebe für Geister und Gruselhäuser von diesem Film stammt.

The Haunting of Hill House (2018) / The Haunting of Bly Manor (2020)

Wo wir gerade bei "The Haunting of Hill House" sind, möchte ich einen Serien-Einschub bringen. Wer also lieber stundenlang Serien binged statt Filme zu schauen, der möge sich in die Welt von Mike Flanagan einfinden. Beide Serien basieren lose auf den Büchern „The Haunting of Hill House“ von Jackson und „The Turn of the Screw“ von Henry James.

Die Story bereitet Gänsehaut, aber auch die Musik von den Newton Brothers verpasst mir immer wieder einen wohligen Schauer.

Victoria Pedretti ist mein heimliches Highlight in beiden Serien. ©Netflix

Wer es noch spannender möchte, als Jumpscare-Ghosts: Versucht mal alle Geister zu finden, die sich auch im Hintergrund verstecken.

The Others (2001)

Wohlige Geistergeschichten sind genau euer Ding? Dann empfehle ich direkt noch "The Others" mit Nicole Kidman. Der Film ist cozy und schaurig. Besonders geeignet an einem regnerischen Herbsttag mit einer kuscheligen Decke bedeckt. Wenn ihr auch lichtempfindlich seid, wie die Kinder im Film, dann macht es auch ganz dunkel und gruselt euch zusammen mit Frau Kidman.

"Keine Angst, Schatz. Die Geister sind nicht böse." ©Studiocanal

The Ring (1998) / Ju-On - The Grudge (2002)

Wer lieber japanischen Horror mag, der zugegebenermaßen viel krasser reinhaut, der kann sich "The Ring" und "The Grudge" im Double Feature angucken. Ich empfehle die japanischen Originale, wenngleich die US-Remakes schon auch okay sind. Aber wer wirklich Gänsehaut und schlaflose Nächte will (und ewige Telefonangst), der wähle die japanischen Versionen.

Dazu empfehle ich direkt wieder eine Buchreihe: "The Ring" von Koji Suzuki. Wer den Film schon gruselig findet, der wird beim Buch wirklich Angst bekommen.

"Surpriiiiise!" So möchte ich nicht geweckt werden... 

The Woman in Black (2012)

"The Woman in Black" hat alles, was ich mag: Geister, Gruselhäuser und Daniel Radcliffe. Das ist ein Film, bei dem ich im Kino sowohl zusammengezuckt bin, als auch geschrien habe: „Geh doch da nicht rein, renn doch weg!“. Wohliger Ghost-Horror mit tragischer Backgroundstory.

Wieso hast du keine Axt mitgenommen, Harry? ©Concorde